Bolivien

Nach dem alten Glauben der Inkas suchte sich der Sonnengott einen besonders schönen Platz aus, um seinen Sohn und ersten Inka-Herrscher auf die Erde zu schicken: Er schuf ihn aus dem Schaum des Titicacasees. Von hier aus schweift der Blick über die schneeverzierten Gebirgsketten der Anden, und man kann einen Ausblick auf ein Land im Herzen Südamerikas genießen, das unglaublich vielfältige und beeindruckende Naturlandschaften zu bieten hat.

Auf der dreifachen Größe Deutschlands erstreckt sich Bolivien über vier Klimazonen. In La Paz auf einer Höhe von 3.800 m beträgt die durchschnittliche Jahrestemperatur 11,2 Grad, in Santa Cruz auf 442 m dagegen stattliche 29,6 Grad.

Entsprechend viele landschaftliche Kontraste können Sie hier finden: von der Sonne ausgetrocknete Wüstengegenden, aktive Vulkane, gletscherbedeckte Bergriesen, ausgedehnte Dschungelgebiete und Weinhänge, untergegangene Kulturen und Städte am Puls der Zeit.

Machen Sie sich auf die Reise und entdecken Sie die Wunder Boliviens: mit den Ruinen von Tiahuanaco rätselhafte Spuren aus Zeiten vor den Inkas, den fast endlosen Salzsee Salar de Uyuni, oder verwunschene Lagunen, die von Tausenden rosafarbenen Flamingos bevölkert werden. Schlendern Sie über Märkte, auf denen Ihnen die typischen Hüte der Indigenen, farbenfrohe Ponchos und heilkräftige Kräuter angeboten werden. Und die Urwälder werden Sie begeistern mich mächtigen Baumgiganten, vielfältigen Orchideenarten, Schmetterlingen und Botos (Flussdelfine), die sich dem alten Glauben nach in junge Männer verwandeln und Frauen entführen.

Bolivien ist eine Mischung aus lebendigen Mythen, christlicher Mission und der Hinterlassenschaft der Kolonialzeit. Schwindelnd hohe Straßen, steile Hänge, tiefe Schluchten und kein Ende. Im „Tibet Lateinamerikas“ scheint man den Himmel fast berühren zu können.


 

Weitere Reiseinfos zu Bolivien

Bolivien ist das ganze Jahr über zu bereisen. Allerdings sind während der Regenzeit von Dezember bis März Wanderungen und Bergtouren nicht zu empfehlen.

Am schönsten ist die Andenregion in der Trockenzeit von ca. Mai bis Oktober. Wenn wir Sommer haben, ist in Bolivien Winter, und es kann im Hochland sehr kalt werden. Im Altiplano gibt es große Temperaturunterscheide zwischen Tag und Nacht.

Im Amazonas-Tiefland herrscht ganzjährig ein tropisch feuchtheißes Klima. Zwischen November und März kann es sehr heiß sein, was einher geht mit vielen Moskitos und vermehrten Wolkenbrüchen. April bis Oktober sind die besseren Reisemonate für das Amazonastiefland.

Als Tourist können Sie für 90 Tage mit einem Reisepass, der nach Ausreise noch mindestens drei Monate Gültigkeit besitzt, einreisen.

Reisen Sie über einen Drittstaat – wie zum Beispiel Brasilien oder Argentinien nach Bolivien ein – kann es notwendig sein, einen gültigen internationalen Gelbfieberimpfungspass vorzuweisen. Diesen sollten Sie bei der Reise also stets griffbereit im Handgepäck haben.
Es gibt keine verpflichtenden Impfungen für Bolivien – dennoch gibt es einige, zu denen wir raten. Dazu gehören Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis A. Malaria und Gelbfieber sind nur in wenigen Provinzen Boliviens verbreitet. Vor Ihrer Reise sollten Sie aber in jedem Fall Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder einem Tropeninstitut halten.

Reisen Sie ins bolivianische Hochland (über 3.000 m), sollten Sie sich für die Akklimatisierung Zeit lassen. Ihr Körper ist die Atmung in so großen Höhen nicht gewöhnt, in denen der Luftdruck niedrig ist und Sauerstoff schlechter in das Blut aufgenommen wird. Experten raten, dem Körper mindestens 3 Tage zu geben, um sich durch physiologische Reaktionen an diese ungewohnte Situation anzupassen. Spüren Sie Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemlosigkeit und/oder Herzklopfen, leiden Sie möglicherweise unter der Höhenkrankheit. Hier kann beispielsweise Kokatee helfen. Außerdem sollten Sie allzu schweres Essen und alkoholische Getränke in der ersten Zeit meiden.

In Bolivien wird der Boliviano verwendet, der oft auch Peso genannt wird. US-Dollar sind problemlos und besser als Euros umzutauschen. Eine Mischung aus US-Dollars (kleine Scheine), Landeswährung und Kartenzahlung hat sich bewährt. Es empfiehlt sich als Notgroschen einige US-Dollar in bar dabei zu haben.

Kreditkarten und EC-Karten werden von größeren Hotels und gehobenen Restaurants angenommen. Auch an Bankautomaten können Sie so Bargeld bekommen, häufig ist jedoch der Einsatz der EC-Karte hier günstiger (auf das CIRRUS- oder MAESTRO-Zeichen achten).

Der Zeitunterschied beträgt gegenüber Europa 5 bis 6 Stunden (je nach europäischer Sommer- oder Winterzeit).

Es gibt keine direkten Flüge zwischen Deutschland und Boliviens Hauptstadt, La Paz. Sowohl mit Iberia als auch Lan sollten Sie neben Madrid einen weiteren Stopp zum Umsteigen einplanen. Abhängig von der Fluggesellschaft kann der Flug bis zu 20 Stunden dauern. Wir haben aber umfangreiche Erfahrung damit, Ihnen die jeweils beste Verbindung herauszusuchen.

Spanisch, Aymara und Quechua sind Amtssprachen in Bolivien. Insbesondere in ländlichen Regionen sind die indigenen Sprachen häufig die einzige Muttersprache. Englisch wird hingegen nur im gehobenen Tourismussektor gesprochen. Es ist vorteilhaft, ein paar Brocken Spanisch zu sprechen.

Einige Grundregeln sind leicht zu beachten und lassen häufig erst gar keinen Ärger aufkommen:
Bolivien ist ein Land sozialer und kultureller Kontraste. Seien Sie sensibel und tragen Sie Ihren Wohlstand nicht zur Schau. Auch wenn es Ihnen vielleicht gar nicht auffällt, bereits die Digitalkamera oder Ihr Handy können Begehrlichkeiten wecken. Wichtige Dokumente – wie der Reisepass oder ihr Reisebudget – gehören in den Hotelsafe. Führen Sie nicht Ihr gesamtes Geld bei sich. Einen Geldgürtel und weitere „Verstecke“ bekommen Sie im Fachhandel. Achten Sie auf Ihre Koffer und Taschen. Lassen Sie sie niemals aus den Augen oder unbedacht neben sich stehen.

In Bolivien kommt es immer wieder regional zu Protesten der Bevölkerung und damit einhergehenden Straßenblockaden. Ihre Reiseplanung muss eventuell kurzfristig vor Ort entsprechend anpasst werden. Reisenden wird dringend empfohlen, Protestveranstaltungen und Menschenansammlungen im ganzen Land unbedingt zu meiden.

Bei all dem gilt: Bolivien ist ein gastfreundliches Land. Viele Bolivianer sind auf Touristen eingestellt und gehen bloß ihrem Geschäft nach. Seien Sie ein respektvoller Partner!

Die Netzspannung beträgt 220V -230V. Es empfiehlt sich, einen Adapter mitzunehmen, da es zwei Steckertypen gibt. Den Eurostecker und ein flaches zweipoliges Steckersystem.

Möchten Sie ihr Handy mitnehmen, muss es über Triband- oder Quadband-Technologie verfügen. Das Handynetz ist nicht komplett ausgebaut. In ländlichen und abgelegenen Gebieten kann es oft schwierig mit der Netzabdeckung sein.

Internetcafés sind in Bolivien sehr verbreitet. Drahtlosen Internetzugang (Wi-Fi) gibt es hingegen nur in den besseren Hotels.

Von den bolivianischen Fernstraßen sind nur ca. 28 Prozent asphaltiert, die restlichen Strecken sind Schotter- und Kopfsteinpflasterstraßen oder Erdpisten. Eine ordentliche Beschilderung gibt es auch in großen Städten nicht.

Viele Städte sind mit dem Flugzeug zu erreichen. Ziele im Amazonas Tiefland, zum Beispiel der Madidi Nationalpark, sind am besten und schnellsten mit dem Flugzeug zu erreichen. Aber Achtung: Am Flughafen von Rurrenabaque kommt es bei starken Regenfällen immer noch zu Verspätungen und Flugausfällen.

Bolivien besitzt eine Vielzahl unterschiedlicher Naturschutzgebiete. Leider ist es in der Regel nicht möglich die Eintrittsgebühren im Gesamtreisepreis zu inkludieren. Diese Gebühren sind vor Ort am Parkeingang in der Landeswährung oder vereinzelt auch in US-Dollar in bar zu entrichten.

In Restaurants ist das Trinkgeld häufig schon in der Rechnung inkludiert und extra ausgewiesen. Falls dem nicht so ist, dann werden ca. 5 bis 10 % Trinkgeld erwartet. Taxifahrer, Zimmermädchen und andere Dienstleister freuen sich ebenfalls über einen kleinen Obolus. Sie sind aber nicht verpflichtet, Trinkgeld zu geben. Es ist eine freiwillige Wertschätzung des erbrachten Service.

In Bolivien wird vor allem auf Märkten über den Preis verhandelt. Das Feilschen gehört hier zum Marktalltag.

Die bolivianische Küche ist relativ einfach. Typisch sind Kartoffel- und Reis- und Quinoagerichte, Erdnussbuttersuppe mit Bohnen, Mais und Käse.

Salteñas sind gefüllte Teigtaschen mit einer Fleisch-und Gemüsefüllung, ähnlich den argentinischen oder chilenischen Empanadas.
Bolivien und Peru gelten als die Heimat der Kartoffel, es gibt hier mehrere hundert Kartoffelsorten. Eine Besonderheit sind Chuños, gefriergetrocknete Kartoffeln. Aber auch Mais gibt es in verschiedenen Sorten und Farben.

Getrunken wird neben Kaffee auch Tee, vor allem der „Mate de Coca“. Es gibt Teebeutel oder es werden frische Cocablätter mit heißem Wasser aufgegossen. Der Tee soll gegen die Höhenkrankheit helfen.
Neben den üblichen internationalen Softdrinks sind frische Säfte, die mit Wasser oder Milch gemischt werden, sehr beliebt.

Einheimische Biere sind sehr verbreitet in Bolivien. Am bekanntesten sind die Marken Paceña und Huari.
Neben Bier wird viel klarer Singani getrunken, ein Schnaps aus Weintrauben.

Ein ganz besonderes Getränk ist Chicha, ein Maisbier das vor allem in der Andenregion sehr beliebt ist. Nach der Tradition muss vor dem ersten Schluck etwas auf den Boden gegossen werden, als Dank an die Mutter Erde von der alles stammt. Nicht zu verwechseln ist der Chia mit Chica Morada, einer süßen Limonade aus violettem Mais.

Bargeldlos reisen kann problematisch werden.

Kokablätter – Der Genuss von Kokatee und das Kauen von Kokablättern ist in Bolivien erlaubt. Die Ausfuhr hingegen ist strikt untersagt und fällt unter das Drogengesetz. Es drohen auch bei kleinsten Mengen (z.B. Teebeutel) hohe Geld-, unter Umständen sogar Gefängnisstrafen.

Fotografieren – Cholitas, Frauen mit indigener Herkunft in traditioneller Bekleidung, mögen es in der Regel nicht fotografiert zu werden. Sie glauben, dass Ihre Seele mit dem Foto gefangen wird. Bitte fragen Sie, ob Sie ein Foto machen dürfen und respektieren Sie die Antwort.

Toilettenpapier – Außer in sehr guten Hotels sollten Sie kein Toilettenpapier in die Toilette werfen, die Abflussrohre sind zu eng und der Wasserdruck zu niedrig. Sie produzieren in der Regel nur eine Verstopfung. Neben den Toiletten steht immer ein Abfalleimer.

Indio – Dieses Wort sollte nicht benutzt werden, es gilt als Beleidigung. Die angemessene Bezeichnung ist „indigena“.

Belletristik
Saenz, Jaime: Die Nacht

Sachbücher
Beutler, Benjami: Das weiße Golde der Zukunft – Bolivien und das Lithium
Gurtner, Stefan: Die Straßenkinder von Tres Soles
Lessmann, Robert: Das neue Bolivien – Evo Morales und seine demokratische Revolution

Sonstiges
Bildband – Drouve, Andreas: Reise durch Bolivien
Kochbuch – Martinez P., Astrid: Das Anden-Kochbuch. Gerichte und Ihre Geschichte

Allgemeiner Notruf/Polizei 911/110
Feuerwehr 119
Unfallrettung 118
Touristenpolizei in La Paz 2225016

Deutsche Botschaft in Bolivien
Embajada de la República Federal de Alemania,
Avenida Arce Nr. 2395 Ecke Calle Belisario Salinas,
La Paz
Tel.: 00 591 2 244 14 41
https://la-paz.diplo.de/bo-de

Konsulat von Österreich in Bolivien
Austrian Consulate General in La Paz, Bolivia
Calle Montevideo 130,
Edificio Requima,
Piso 6 Casilla 270 La Paz, Bolivia
Tel.: 00591 2 244 20 94
https://www.botschaft-konsulat.com/at/vertretung/2421/Osterreich-in-La-Paz

Schweizerische Botschaft in Bolivien
Embajada de Suiza
Calle 13, No. 455

Esquina 14 de Septiembre

Obrajes

La Paz, Bolivia
Tel.: 00591 2 275 10 01
https://www.eda.admin.ch/countries/bolivia/de/home/vertretungen/botschaft.html


 


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